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Abschnitt 66


--,,Ich glaube, das ist jetzt besser!'', sagte Felix.

So hatte Chris ihn schon lange nicht mehr gesehen: In Jeans und kariertem Hemd. Selbst zum Tennisspiel erschien er meist im Geschäftsanzug mit Krawatte, denn meist erschien kam er direkt von der Firma, oder hatte keine Zeit mehr sich umzuziehen.

--,,Vielleicht hat den anderen die vorige Musik besser gefallen, und außerdem ist der Empfang von diesem Sender bedeutend schlechter!'', wandte Chris ein.

Entweder lauschte Felix wirklich so konzentriert dem, was nun aus den Boxen strömte, oder er schauspielerte großartig, denn es wirkte, als habe er nichts gehört von dem, was Chris gesagt hatte. Chris wollte gerade wieder seinen Einwand wiederholen, als Felix sich wieder auf den Weg zum Radio macht, um den Empfang besser zu justieren.

--,,Seit wir dieses Kammerkonzertabonnement mit den Braggards zusammen haben, hören wir fast nur noch klassische Musik. Felix kennt sich schon richtig gut aus.'', sagt Vera, nun ganz Dame von Welt, in künstlich erhöhter Stimmlage.

Die anderen Leute schauen entsetzt zu ihrem Tisch, als die Geräuschkulisse aus den Lautsprechern allzu störend wird. Zu laut und ständiger Wechsel zwischen lautem Knacken, atmosphärischen Rauschen und dem Cellokonzert in C-Dur von Haydn. Plötzlich kommt die Musik klarer, und Felix erscheint wieder aus dem Nebenraum, wo das Radio aufgestellt ist. Siegessicher lächelnd.

--,,Na, das ist doch besser!'', verkündet er, und man kann ihm ansehen, wie stolz er auf sich ist. Der erfolggewohnte Manager hat mit seinem Ingenieurwissen die Situation erfolgreich gemeistert. ,,Es geht doch nichts über Mozart!''

--,,Haydn!'', korrigierte ihn Chris

--,,Ja, ja, der ist natürlich auch ganz wunderbar, aber mir gefällt Mozart viel besser!''

Doch kaum hatte er am Tisch wieder Platz genommen, setzten die Störungen wieder ein.

--,,Entschuldigen sie, kann man das nicht ein wenig leiser drehen ...und diese andere schöne Zithermusik ... war die eigentlich zu Ende?'', fragte die Frau im Dirndl vom Nachbartisch. Sie wirkte aufgeregt. Weil sie zornig war, oder weil es sie zuviel Überwindung gekostet hatte, zu ihnen an den Tisch zu kommen.

Felix schaute verdutzt, Vera war entsetzt, weil diese Frau doch ihren Felix kritisiert hatte und Moni und Chris lachten schallend, unisono. Die Frau im Dirndl errötete, wirkte noch aufgeregter und unsicher. Wahrscheinlich glaubte sie, daß Chris und Moni über sie lachten. Vielleicht hatte kurz vorher jemand -- zum Beispiel ihr Mann oder ihr Unterbewußtsein -- zu ihr gesagt, daß sie unmöglich aussehe in dem allzu enganliegenden Dirndlkleid.



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