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Abschnitt 65


--,,Schön das wir mal wieder so richtig Zeit haben miteinander zu reden!'', sagt Chris.

--,,Wie meinst du das?''

Chris und Felix sitzen nebeneinander auf einem großen Felsblock in fast zweitausend Meter Höhe.

--,,Ich meine seit du arbeitest, hast du ja kaum mehr Zeit ... ''

--,,Felix?'', rief Vera, die mit den Kindern und Moni etwa zehn Meter von ihnen im Gras saßen. ,,Wo hast du denn die Trinkflaschen für die Kinder hingesteckt?''

--,,Im Rucksack!''

Dort habe sie schon nachgeschaut, und je mehr sie suchte, je durstiger wurden die Kinder. ,,Durst, Durst!'' und ,,Wir wollen Limo schrieen sie im Chor!''.

--,,Wenn ihr nicht sofort ruhig seid kriegt ihr gar nichts!'', drohte Vera, die sich nun schon sicher war, daß Felix die Flasche vergessen hatte, und die Kinder eh nichts bekommen könnten, zumindest nicht bevor sie den nächsten Berggasthof erreichen würden.

--,,Kannst du dich vielleicht mal hierherbequemen und selbst mal nachschauen!'', rief sie genervt.''

Sie könnten ja von ihrem Apfelsaft ein wenig haben, bot Moni an, aber Felix fluchte nun, daß alles kein Problem sei, wenn sie ihre Flaschen eingesteckt hätte. Sie habe ihm, ja nur gesagt, die Flaschen der Kinder einzustecken.

--,,Weißt du noch früher beim Studium da hatten wir noch Zeit. Ich denke immer noch daran, als wir mal die ganze Nacht im Waschkeller des Studenwohnheimes philosophiert hatten. Jeder auf einer Waschmaschine, die Wäsche war schon lange durch. Anarchie wäre im Prinzip die einzig ware Gesellschaftsform hattest du gesagt ... '', sagte Chris als Felix wieder neben im auf dem Fels war.

--,,So ein Quatsch, das hatte ich garantiert nicht so gesagt!''

--,,'Anarchie in ihrer ursprünglichen Form' hattest du gesagt. Es würde immer falsch verstanden. Und ich hatte damals meine kurze aber heftige Liäson mit Mao. Paßte natürlich nicht zu deinem anarchischen Denken!''

--,,Traumtänzereien, also im Geschäftsleben ... ''

Wie es im Geschäftsleben aussieht würde Chris vorerst zumindest nicht hören, denn Vera war wieder auf der Suche.

--,,Hast du die Löffel für den Joghurt etwa auch vergessen!'', rief Vera nun ziemlich wütend und die Kinder hielten ihre bereits geöffneten Becher anklagend in seine Richtung. Oh Gott, wenn er die nun auch vergessen hat. Er wühlte im Rucksack, und plötzlich kam ihm die Idee. Vielleicht waren sie in seiner Jacke.

--,,Mama, wir können den Joghurt ja auch trinken?'', mein Markus.

--,,Du spinnst ja, den kann man nicht trinken. Das ist doch kein Trinkjoghurt! Gell nein Mama?''

--,,Papa, hohlt die Löffel!''

Gott-sei-Dank, da war einer, in der Jackentasche. Aber, wo war der andere? Einer mußte es ja auch tun, dann könnten sie halt abwechselnd essen!

--,,Mama, ich darf aber zuerst!'', meldet sich Markus

--,,Das ist gemein, immer Markus zuerst!''

Nach kurzem heftigen Streit sitzen sie einträchtig da, und wechseln nach jedem löffelvoll. Und probieren auch am jeweils anderen Joghurt, sorgfältig darauf achtend, daß keiner den Löffel zu voll macht. Sie probieren gegenseitig, obwohl das Etikett auf beiden idetisch ist und Himbeergeschmack verspricht.



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